Kaffee ist eine Faszination. Kaffee kann Lebenselixier sein, kann wie ein Ritual getrunken werden oder kann der Mörtel sozialer Begegnung sein. Kaffee kann Tradition sein, er kann neu und modern sein. Was ich sagen will, Kaffee kann sehr vieles sein und derjenige, der ihn trinkt bestimmt was Kaffee für ihn ausmacht.

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Ich sehe Kaffee vor all den anderen Effekten als Geschmack und Genuss. Weil aber Geschmack und Genuss nicht aus dem Nichts auftauchen und erst mit den richtigen Techniken herausgekitzelt werden müssen, reicht es mir nicht einen Knopf zu drücken. Ich möchte die feinen Nuancen finden und genau den Kaffee trinken, den ich genau an dem Tag möchte.

Gerade deswegen habe ich mir eine Aeropress bestellt und in den letzten Wochen der Quarantäne damit experimentiert. Deswegen hier nun eine erste Zusammenfassung für einen der kreativsten Kaffebereiter.

Wie funktioniert das überhaupt?

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@DOUGZIESMedia via Twenty20

Ganz allgemein kann man Kaffeebereiter in 2 Kategorien einteilen. Bekannter ist wahrscheinlich die Perkolationsmethode. Hier spricht man vor allem von Espresso. Dabei wird eine heiße Wassersäule durch den Kaffee gedrückt und durch Hitze und Druck nimmt das Wasser Feststoffe mit, die dann den Geschmack ausmachen. Neben klassischen Espressomaschinen funktionieren auch Moka-Kannen nach diesem Prinzip, auch wenn der Druck dabei geringer ist.

Auf der anderen Seite des Spektrums befinden sich Infusionsbrüher, also vor allem die in letzter Zeit wieder populäre Welt des Filter-Kaffees. Hierbei werden Kaffee und Wasser vermischt und die Extraktion von wasserlöslichen Aromen, Ölen und festen Bestandteilen passiert durch Hitze in der Zeit bevor der Kaffee gefiltert wird.

Obwohl man hin und wieder liest, dass die Aeropress irgendwo zwischen den beiden Kategorien liegt, bin ich persönlich der Meinung, dass die Aeropress Infusion verwendet und daher viel eher Filterkaffee macht als Espresso. Es ist auch kein Zufall, dass im offiziellen Marketing von “Espresso-like” und nicht von Espresso gesprochen wird.

Das Rezept des Erfinderns und die einfachste Art und Weise mit der Aeropress Kaffee zuzubereiten.

Eine Tasse Kaffee in der Aeropress entsteht nämlich durch das Füllen des Zylinders mit einem Bett an Kaffee, der dann, je nach Rezept, mit mehr oder weniger Wasser aufgegossen wird. Manche Rezepte verlangen mehr oder weniger intensives Umrühren, manche lassen den Kaffee zuerst in kleinen Wassermengen heiß werden, bevor sie die komplette Menge hinzugeben. Am Ende steht jedoch bei jedem Aeropress Brühvorgang das Pressen des gesamten Wassers durch den Kaffeesatz. Und hier liegt auch die Ähnlichkeit zu einem Espresso. Es wird Druck aufgebaut, jedoch bedeutend weniger als die rund 8 Bar mit denen Espresso zubereitet wird, und das Wasser fließt gegen Ende durch den Kaffee als Art Puck. Die bedeutende Phase davor hat aber so wenig mit Espresso zu tun, dass ich die Aeropress als Filtermaschine betrachte.

Man erkennt aber auch schon die große Stärke der Aeropress. Es gibt nicht einen Weg sie richtig zu verwenden. Es gibt hunderte Wege. Während das offizielle Rezept die Presse “richtig herum” verwendet, beginnen viele verkehrt herum. So kann man vermeiden, dass die ersten, noch sehr schwachen Tropfen, direkt in der Tasse landen.

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Die Aeropress verkehrt herum. Die sogennante Inverted Method

@kapusnak via Envato

Meine Erfahrungen mit der Aeropress

Die vielen Möglichkeiten der Aeropress sind es auch, die es so spannend machen mit ihr zu experimentieren. Nachdem ich vorher immer vorgemahlenen Kaffee für meine Moka-Kanne verwendet habe experimentiere ich für die Aeropress auch mit unterschiedlichen Mahlgraden und frisch gemahlenem Kaffee. Gerade an die einfache Verwendung einer Moka-Kanne kommt die Aeropress aber dann doch nicht heran. Viel zu viele Variablen können auch dazu führen, dass man mal einen Kaffee verhaut. Wirklich wiederholbare und konsistente Rezepte helfen zwar dabei, sind aber nicht so kompatibel mit meinem Stil. Kaffee soll für mich zwar Ritual sein und es soll vor allem ein Geschmackserlebnis am Ende stehen, aber ich persönlich bin kein Fan von Sensoren für minimale Temperaturunterschiede oder halbe Gram mehr oder weniger Kaffee. Ich time nicht und ich wiege nicht. Und trotzdem macht es mir Spaß verschiedene Arten und Mengen an Kaffee zu machen. Zuerst wollte ich hier eine Zusammenfassung meiner ersten Woche mit der Presse schreiben, aber daraus ist jetzt schon ein Monat geworden und ich weiß immer noch nicht genau was ich von der Aeropress halten soll. Aber ich fände es schon, hier mit meine Journey zu teilen.

Offizielle Website der Aeropress

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