Nachdem Tschechien sich als eines der ersten Länder in Europa ein zweites Mal in einen Lockdown begeben hat, bin ich wenigstens digital über die Grenze gesprungen und habe mir die hochinteressante Röster Landschaft dort angesehen. Jetzt wo wir auch in Österreich nachgezogen sind, was Lockdown Maßnahmen betrifft, hatte ich die Zeit mich mit dem ersten Kaffee aus der tschechischen Lieferung zu beschäftigen. Beginnen wir also mit dem Boyque Lya aus El Salvador von The Naughty Dog.

The Naughty Dog Coffee

Mario Moser

Dieser natürlich verarbeitete Kaffee hat für mich einen kleinen Wendepunkt mit sich gebracht. Eventuell sogar einen ziemlich großen Wendepunkt. Zusammen mit den Kaffees habe ich nämlich auch eine Waage bestellt. Ich wiege jetzt also erstmals meinen Kaffee ab. Deswegen kann ich auch klar sagen, dass ich 18,5g für den 3-Tassen Moka und 19g in meiner Aeropress verwendet habe. Das war für mich der Sweetspot, aber dazu vielleicht ein andermal mehr.

In der Tasse

Mit eher hell gerösteten Kaffees, wie diesem, ist mir die Aeropress immer ein wenig lieber als die Mokakanne. Das Highlight des Kaffees, die floralen Töne, kommen in der Aeropress einfach besser heraus. Ich kann deswegen nur annehmen, dass die höhere Temperatur, der das Kaffeepulver ausgesetzt ist, die volatileren Aromen angreift. Die Süße, für mich vor allem an Honig und Steinobst erinnernd, bleibt nämlich bei beiden Zubereitungswegen erhalten.

Naughty Dog Coffee

Mario Moser

Die floralen Noten zu beschreiben fällt mir hier nicht leicht. Irgendwo zwischen frischem grünen Tee und Veilchen würde ich das Gefühl im Mund einordnen. Der Geschmack ist dabei viel näher am Tee als am intensiven Geschmack eines Veilchens dran.

Allgemein gibt es nur wenig Bitterstoffe, und auch aggressive Säure kommt kaum heraus. Wobei die Säure im Moka für mich schon begonnen hat beißend zu schmecken. Außerdem ist mir der Unterschied zwischen Metallfilter und Papierfilter hier klar aufgefallen. Während der Moka ein etwas schlammiges, unklares Resultat in der Tasse produziert hat, ist das Resultat aus der Aeropress klar und süß.

Solltest du auch Lust bekommen haben, dich mit der tschechischen Kaffeelandschaft zu beschäftigen – absolute Empfehlung meinerseits – kannst du den Kaffee, den ich probiert habe auf kofio.cz bestellen. Die Auswahl ist aber bedeutend größer. Die Seite ist zwar auf Tschechisch, der Support auf Englisch ist aber problemlos möglich.

Zum Schluss: Diese Beiträge sind dazu gedacht aktiver zu schmecken und den Kaffee den ich trinke konkreter wahrzunehmen. Ich bin kein Experte, ich lerne jeden Tag mehr dazu. Sollte ich irgendwelche groben Fehler gemacht oder Aspekte vergessen haben bin ich für Kritik und Ideen offen. Entweder als Kommentar hier oder unter kaffeenoob@mariomoser.com